Wir verlassen die Hauptstadt Brazzaville und rollen nordwärts. Die Straße führt uns zwei Tage lang dem Regenwald des Kongobeckens entgegen – und sie ist ein Traum, nicht nur für Afrika. 1a-Asphalt, errichtet von – na klar: Chinesen…
Unterwegs passieren wir immer wieder Dörfer und kleinere Städte. Am meisten gefällt mir, wie sehr die Menschen – speziell die Frauen – auf ihr Äußeres achten und sich farbenfroh anziehen, wenn sie ihre vermutlich bescheidenen Hütten verlassen.
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Am Flusshafen der Stadt Ouésso besteigen wir ein motorisiertes schmales Kanu. Da unser Endziel im Ausland liegt, nämlich der Zentralafrikanischen Republik (ZAR), werden wir von Polizisten vorher gefilzt. Was sie suchen, wissen wir nicht, sie wirken mürrisch, gelangweilt, und sie mögen sichtlich keine Weißen…
Auf dem Wasser regiert dann wieder lebhafte Freundlichkeit. Viele winken uns zu, sobald sie uns als Bleichgesichter ausgemacht haben…
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Nun fahren wir auf dem Sangha, einem Nebenfluss des Kongo. Wir sehen viele Fischer…
…und staunen, was man auf angejahrten Fähren, die viele Europäer wohl nicht einmal besteigen würden, alles von Ufer zu Ufer transportiert.
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Die Menschen leben scheinbar vor allem nahe des Wassers, wo sie sich aus regionalem Material ihre Hütten gebaut haben.
Viele Bewohner sehen wir zunächst nicht, und wenn, sind sie oft zu weit entfernt für taugliche Fotos. Der Sangha ist halt schon recht breit. Wir touren meist durch die Mitte des Flusses, wo dieser am tiefsten ist und nicht durch Sandbänke, umgestürzte Bäume, Treibgut oder kleine Katarakte behindert wird.
Als schließlich die Blase drückt, legen wir irgendwo am Ufer an. Und plötzlich tauchen wie aus dem Nichts naseweis-neugierige Buben auf und lassen sich nach anfänglichem Zieren auch fotografieren.
Inzwischen bildet der Sangha sogar eine Grenzlinie. Denn während rechts weiter die Republik Kongo liegt, gehört das linke Ufer bereits zum Kamerun. Und so werden wir dann gar Grenzverletzer: Wir hatten in einen Ouésso einen Mann mitgenommen, der nach
Kamerun will. Also landen wir kurz an. Chance für ein paar Fotos vom Leben am Fluss in einem Land, das zwischen 1868 und 1916 als deutsche Kolonie firmierte.
Es ist schon dunkel, als wir zunächst in Bomassa ankommen – unserer Zwischenstation noch im Kongo. Das letzte Stück auf dem Fluss ist entsprechend gewöhnungsbedürftig angesichts der vielen unbekannten Geräusche im Wasser und an den Ufern, wo halt auch Flusspferde leben. Die Nachtquartiere einer US-amerikanischen Wildlife-Hilfsorganisation, bei der wir uns für drei Tage einquartieren, spare ich mir. Es war grottig...