Rotterdam
Nach langer Vorauswahl nahmen wir schließlich mit dem Peter vorlieb. Leicht ist uns die Entscheidung nicht gefallen, aber er konnte wenigstens die Kamera halbwegs gerade halten und war am ehesten zugänglich für notwendige Verhaltensänderungen. Die Schwierigkeit bei diesen Landschaftsleuten ist es, dass sie denken, Kamera, Stativ und Filter bildeten eine herstellerseitige Einheit. "Ich schraube doch nicht an meiner Hardware herum! Da erlischt mir ja die Garantie" sind die üblichen anfänglichen Sprüche. Aber viel Zureden, etwas Alkohol und leichte Schläge auf den Hinterkopf fördern bekanntlich den Veränderungsprozess. Nur dieses "ich muß um 3:20 aufstehen, um das beste Licht zu nutzen" Ding bekommt man nicht aus seinen Kopf. Gut, dass er vorher ohne uns am Bahnhof in Liege um diese Zeit geübt hat. Street wollte er machen. Einen abgeschlossenen Bahnhof fand er vor. Was hatten wir alles für Kandidaten! Da wären die Makrofotografen zu benennen. Haltungsgeschädigt findet man sie in Bodennähe auf der Suche nach Würmern und anderem Getier. Bis auf eine hatten wir alle aussortiert. Und was macht unsere einzige Hoffnung? Geht mit dem Kältespray auf den Uniformierten los und fuchtelt einen Zentimeter vor seiner Nase mit der Kamera herum. Es gab auch die Tierfotografen. Aber die kann man getrost gleich aussondern. Störrisch sitzen sie in der Kneipe, faseln etwas von "ihrem Wasserloch" und dass sie hier nicht eher weggingen, bevor sie die "Big Five" hätten. Wir sitzen ja auch ganz gerne mal in der Gaststätte und trinken ein Bier. Aber ab und an gehen wir auch mal fotografieren. Aber klar. Wenn man einen Anhänger braucht, um sein 600er zu transportieren, geht man halt nicht weit. EdT: Wirte sehen es nicht gerne, wenn man ein Tarnzelt in ihrer Kneipe aufbaut. Dann hätten wir noch die Technikfreaks. Sie kennen jeden Knopf und jede Einstellung an ihrer Kamera, haben stets die neueste Firmware drauf und können ansonsten keine Bilder machen. "Der mechanische Verschluss hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Bei der Hitze bin ich außerhalb der Spezifikation und bekomme zu viele Hotpixel". Die Damen und Herren sind nur als Ersatzteillager zu gebrauchen. An Equipment haben sie nämlich alles. Also blieb am Ende nur noch der Peter übrig.
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Hoi zsamme,
würden mir eure Bilder nicht so gut gefallen, blieben mir noch die exzellenten Texte, so aber muss ich mich notgedrungen an beiden ergötzen. Was sagtes du Peter, hat es noch mal gekostet? Ist Tarnkleidung bei Streetfotografie erlaubt und vorteilhaft, Kurt? |
Zitat:
Das ist ganz unvorteilhaft! Dann lieber nackig! |
:lol: Wenn ihr schon das Kopfkino mit einem Titel wie "Die Zigarette danach" anschmeißt, dann möchte ich bei den Fingernägeln den "Rücken danach" gar nicht sehen ;)
Starke Bilder, mein Favorit, gelbe Bank und Pfeile - einfach klasse! Gruß Wolfgang |
Danke Wolfgang!
Aber was hat der Rücken mit der Zigarette nach dem Essen zu tun? Das Essen kam von einem Ökohof und wurde streng biologisch angebaut. Meinst Du, Nikotin in Verbindung mit Gemüse ruft allergische Reaktionen hervor? |
Wolfgang war in letzter Zeit wohl häufiger allein, da kann sowas schonmal passieren.:crazy:
Irgendwie hat er auch was an den Augen...oder ist die gelbe Planke wirklich eine Bank? Mein Favorit ist der Buntstift:top:......wobei ich eure Texte als mindestens gleichwertig gut schätze. Wobei Peter, nach den sicher nicht einfachen Tagen in Rotterdam jetzt auch noch die Spitzen in Textform aushalten muss. Da ist es schon von Vorteil wenn man ein gelernter frühaufstehender Landschaftler ist.....da hat man ein dickes Fell. |
Herrlich! :lol:
Launige Texte und großartige Bilder. Danke für diese Bereicherung des Tages. Meine Favoriten bisher: Die Harfe, der Buntstift und der Lindbergh-Versuch. Gruß, Dirk |
Herrlich - Bild und Text auf anspruchsvollem Niveau:top::crazy:
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Zitat:
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